Brandenburg

Fragebogen (Sie)

Herzlich willkommen!

Mit diesem Fragebogen und dem Projekt, zu dem er gehört, wollen wir einen Raum schaffen, um über Diskriminierung und Gewalt zu sprechen – speziell im öffentlichen Raum und in der Mobilität. Vielen Menschen wird der Zugang zur Mobilität, zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn, erschwert oder sie erfahren im öffentlichen Raum Anfeindungen und körperliche oder sexualisierte Gewalt.

Diese Erfahrungen und Belastungen werden aber häufig ignoriert oder verharmlost – das wollen wir gemeinsam mit Ihnen verändern! Wir planen einen Aktionstag, bei dem wir Erfahrungsberichte auf der Straße und im Internet öffentlich sichtbar machen wollen, damit nicht länger über sie hinweg gesehen werden kann. Außerdem schreiben wir einen Forderungskatalog, in dem wir klarmachen, welche Veränderungen in Brandenburg gebraucht werden.

Wenn Sie gemeinsam mit uns für Veränderung eintreten und Probleme sichtbar machen wollen, können Sie die Umfrage ausfüllen und von Diskriminierung berichten, die Sie erfahren haben. Aus Ihrer Antwort können wir Forderungen ableiten und würden sie, wenn Sie einverstanden sind, auch für den Aktionstag verwenden.

In dem Projekt arbeiten zum Teil auch Menschen mit, die selbst nicht die Erfahrungen gemacht haben, die Sie gemacht haben. Doch wir müssen alle zuhören, lernen und uns weiterentwickeln.

Wir wissen, dass es hier um etwas sehr Persönliches und oft Unangenehmes geht und sind Ihnen deshalb sehr dankbar, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen möchten.

Wir wissen auch, dass Diskriminierung ein schwieriges und oft tabuisiertes Thema ist und es daher oft nicht leicht ist, sich bewusst zu machen, dass man sie erlebt hat. Deshalb möchten wir Ihnen hier ein paar Beispiele für Diskriminierungserfahrungen geben:

Beispiele

  • Auf der Straße oder im ÖPNV wird ungefragt Ihr Körper kommentiert, Ihnen werden sexuelle Fantasien erzählt oder sexuelle Gewalt angedroht.  Sie werden, ohne das zu wollen, berührt oder Ihnen wird hinterhergepfiffen.
  • Sie werden wegen Ihrer Sexualität, Ihres Geschlechts, Ihrer vermeintlichen Herkunft, Ihrer Hautfarbe, Ihrem Aussehen allgemein, Ihrer Religion, Ihrer Behinderung ausgegrenzt oder beleidigt.
  • Sie werden gefragt, woher Sie denn nun wirklich kommen, oder Ihnen wird gesagt, Sie sollen zurück in „Ihr Land“ gehen.
  • Ihnen wird körperliche Gewalt angedroht oder zugefügt, weil Sie vermeintlich eine bestimmte Sexualität oder Herkunft haben, weil Sie aussehen, wie Sie aussehen, und Ihnen deshalb bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden.
  • Sie kommst nicht zur Arbeit, zur Schule, zum:r Ärzt:in oder wohin immer Sie möchten und können Busse und Straßenbahnen nicht nutzen, weil Ihnen physische Barrieren den Weg versperren. Sie  können Bahnhöfe nicht benutzen, weil es keinen (funktionierenden) Fahrstuhl gibt.
  • Tickets für den ÖPNV sind so teuer, dass Sie sich diese nicht leisten können und deshalb können Sie nicht alle Wege machen, die Sie gerne machen würden. Wenn Sie sich ein Ticket kaufen, müssen Sie an anderer Stelle sparen.
  • Sie können eine Unterkunft für Geflüchtete oder Orte, die Sie vor Gewalt schützen, kaum erreichen oder verlassen, weil es keine guten Anbindungen gibt.

Wenn Sie weitere Informationen über Diskriminierung lesen möchten, finden Sie hier eine Beschreibung verschiedener Diskriminierungsarten.

Falls Sie lieber in einer anderen Form von deinen Erfahrungen erzählen möchten, können Sie uns auch per Mail schreiben, ein Video oder eine Audiodatei senden (info@vcd-brandenburg.de)  oder die Erfahrungen kreativ darstellen – wie es für Sie am besten ist.

Erstellen Sie Ihre eigene Umfrage zu Nutzerfeedback.

Zum Abschluss noch ein paar Hinweise zur Veröffentlichung:

  • Rassistische, sexistische, LGBTQIA-Feindliche oder behindertenfeindliche Schimpfwörter werden für die öffentliche Darstellung selbstverständlich zensiert.
  • Wenn wir glauben, dass ein Erfahrungsbericht für Betroffene, die diesen zufällig auf der Straße sehen, retraumatisierend wirken kann, stellen wir ihn nicht aus. Wir werden ihn allerdings online stellen und eine Triggerwarnung ergänzen.
  • Wenn eine Erzählung sehr lang ist, kann es sein, dass wir für die Darstellung einen Ausschnitt auswählen. Wir ergänzen aber auf jeden Fall immer deine ganze Geschichte.