Brandenburg

Kreisgruppe Oberhavel, Bahn & Bus, Mobil auf dem Land
Kreisgruppe Oberhavel

„Bus- und Bahnangebot in OHV schlechter als im Bundesschnitt“

Landkreis fällt bei der Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln weiter zurück

 

Oberhavel, den 12. September 2021. Lediglich 84,7 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Oberhavel haben Zugang zu einem „ausreichenden“ Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs. Die Vergleichszahl in der Bundesrepublik Deutschland liegt bei 91,4 Prozent. Darauf macht die Kreisgruppe Oberhavel des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) aufmerksam.

„Für einen direkt an die Bundeshauptstadt angrenzenden Landkreis ist es kein Ruhmesblatt, in Oberhavel ein Bus- und Bahnangebot zu haben, das schlechter als im Bundesdurchschnitt ist“, sagte der Sprecher der VCD-Kreisgruppe, Dirk Flege, am Sonntag in Glienicke. Obwohl Oberhavel von den acht Umlandlandkreisen Berlins die zweithöchste Einwohnerdichte habe, liege es in dieser Gruppe lediglich auf Platz 4 hinter den Landkreisen Havelland (90,4 Prozent), Barnim (90 Prozent) und Potsdam-Mittelmark (87 Prozent).

Die Auswertung stammt von dem gemeinnützigen Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene mit Sitz in Berlin, das Statistiken des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit einem Datenstand aus dem Jahr 2020 herangezogen hat. Laut BBSR gilt die Erreichbarkeit von Bus- und Bahnhaltestellen als „ausreichend“, wenn der Wohnort maximal 600 Meter von der Bushaltestelle bzw. 1.200 Meter von der Bahnstation entfernt ist und werktags mindestens 20 Fahrtmöglichkeiten pro Tag angeboten werden.

Flege forderte vom Kreistag und vom Landratsamt „eine Nahverkehrsoffensive, um den Abstand zum Bundesdurchschnittswert wenigstens zu verringern“. Während der Wert für Oberhavel sich im Vergleich zur 2018er-Erhebung lediglich um 0,7 Prozentpunkte verbessert habe, ist der bundesweite Erreichbarkeitswert im selben Zeitraum um 1,7 Prozentpunkte nach oben geklettert.

„Der zur Zeit in der Überarbeitung befindliche ‚Nahverkehrsplan 2022 bis 2026‘ muss Bus und Bahn endlich näher an die Menschen bringen. Der vorliegende Entwurf enthält noch viel zu wenig konkrete Verbesserungen im Linienbusnetz. Nur Prüfaufträge reichen nicht. Die Menschen im Landkreis brauchen ein dichteres Netz und häufiger verkehrende Busse, denn sie möchten auch ohne Auto mobil sein. 120-Minutentakte oder noch seltenere Busangebote müssen endlich der Vergangenheit angehören. Der Landkreis hat viel Geld auf der hohen Kante, das er von den Gemeinden eingesammelt hat. Geld für einen guten Busverkehr ist also ausreichend da“, sagte die stellvertretende Sprecherin der VCD-Kreisgruppe Oberhavel, Petra Röthke-Habeck.

Eine interaktive Deutschlandkarte mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn in allen Landkreisen und kreisfreien Städten gibt es hier.

 

Pressekontakt
Dirk Flege, Sprecher der VCD Kreisgruppe Oberhavel • dirk.flege@vcd-brandenburg.de • Tel.: 0172/312 59 74

 

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