Brandenburg

Pressemitteilung, Güterverkehr
Landesverband Brandenburg

VCD lehnt Gigaliner in Brandenburg ab

Verkehrspolitisch nimmt Brandenburg hier die falsche Spur

Laut einem Bericht des rbb (der sich wiederum auf die „Lausitzer Rundschau“ bezieht), plant das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) anders als bisher angekündigt nun doch, Riesen-Lkws - so genannte „Gigaliner“ - versuchsweise im Land fahren zu lassen. Dies geht, so der Pressebericht, aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der CDU hervor. (http://www.rbb-online.de/wirtschaft/beitrag/2015/11/gigaliner-brandenburg-modellversuch-laster.html)

Der VCD lehnt sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene diese Feldversuche mit „Gigalinern“ ab. Überdimensionierte Lkws - bei den Gigalinern soll die bisher zulässige Länge von 18,75 Metern auf 25,25 Meter ausgeweitet werden - bergen eine große Unfallgefahr. Sie mögen in dünn besiedelten Gegenden (Schweden, Australien, Mittlerer Westen) sinnvoll sein, doch in den dichter besiedelten Ländern Mitteleuropas mit einem bereits jetzt hohen Verkehrsaufkommen und zudem gut ausgebauten Schienennetz machen sie keinen Sinn. Nicht zu Letzt der tragische Unfall mit einer Radfahrerin in Potsdam zeigt, dass sie eigentlich eine Überforderung für die entsprechenden Fahrer darstellen.

Begründet wird der Einsatz solcher Riesen-Lkws vor allem damit, dass sie Kosten einsparen würden und gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen würden. Tatsächlich würden sie jedoch zunächst einmal enorme Infrastrukturkosten nach sich ziehen (für Brücken, Tunnel, Bahnübergänge). Und auch die umweltpolitischen Wirkungen sind fragwürdig. Sie würden die Transportkosten auf der Straße verringern, was letztlich zu einer weiteren Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße führen würde. In letzter Konsequenz würden bisher dreispurige Autobahnen eine vierte Spur erhalten.

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