Brandenburg

Bahn & Bus, Mobil auf dem Land, Güterverkehr, Pressemitteilung
Landesverband Brandenburg

Tesla in Grünheide: Verkehrswende oder Verkehrsinfarkt?

Mehr als 5.000 Personen täglich und jährlich an die 500.000 neue Autos müssen bewegt werden. Der VCD fordert dafür einen konsequenten Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Fahrradinfrastruktur sowie die Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene.

Wie im November 2019 bekannt wurde, beabsichtigt der US-amerikanische Fahrzeughersteller Tesla, seine weltweit dritte „Gigafactory“ zur Produktion von batterieelektrischen Pkw im Land Brandenburg anzusiedeln. Als Standort für die Fabrik wurde eine bislang bewaldete Fläche in der Gemeinde Grünheide (Mark) im südöstlichen Berliner Umland ausgewählt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Stadt Erkner und das Amt Spreenhagen. Inzwischen ist das Projekt in die erste Stufe des formalen Genehmigungsverfahrens eingetreten.

Allein auf Elektromobilität zu setzen, reicht für eine klimaverträgliche Verkehrswende nicht aus. Neben den gravierenden Eingriffen in Natur und Landschaft sowie den Wasserhaushalt, die der Bau der Tesla-Fabrik mit sich bringt, wird auch der Personen- und Güterverkehr in der Region deutlich zunehmen. Deshalb fordert der VCD parallel zum Genehmigungsverfahren stringente Maßnahmen zu ergreifen, um den Mehrverkehr möglichst klimaneutral und vollständig über die Verkehrsmittel des Umweltverbunds abzuwickeln und zusätzlichen motorisierten Individual- und Güterverkehr auf der Straße zu vermeiden. Das fordert der VCD Brandenburg: 

  1. Ein umfassendes betriebliches Mobilitätsmanagement mit harten und weichen Anreizen zur Nutzung von Bus, Bahn, Fahrrad und E-Mobilität durch die Beschäftigten und Gäste der „Gigafactory“.
  2. Ein Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur inklusive der Integration der das Betriebsgelände kreuzenden Radwege in das öffentliche Radwegenetz und Errichtung eines Fahrradparkhauses.
  3. Ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs durch Taktverdichtung beim RE1 und bei den lokalen Buslinien sowie ggf. eine Verlegung des Bahnhofes Fangschleuse. Ferner der zügige Ausbau des ÖPNV-Netzes im gesamten südöstlichen Berliner Umland.
  4. Die möglichst vollständige Abwicklung des Güterverkehrs auf der Schiene. Dazu ist der Ausbau von Entlastungsstrecken für den Schienengüterverkehr in Richtung Osteuropa/Asien erforderlich.

Lesen Sie hier unsere vollständige Stellungnahme mit den ausführlichen Maßnahmenvorschlägen.

zurück