Brandenburg

Kreisgruppe Cottbus/ProTramCottbus
Kreisgruppe Cottbus/ProTramCottbus

Parkplätze am Bahnhof

Mit der Erweiterung des DB-Instandhalungswerks wird der nördliche (von der Stadt gepachtete) Parkplatz wegfallen. Das erzeugt neue Probleme, deren Lösung ProTramCottbus (PTC) schon vor Jahren aufzeigte.

Als der ehemalige Parkplatz östlich des Empfangsgebäudes 2015 zugunsten der zentralen Haltestelle aufgegeben werden musste, fiel der Stadtverwaltung als Lösung nichts weiter ein als der Neubau des Parkplatzes – hauptsächlich gedacht für Pendler - westlich des Empfangsgebäudes und (später) der zusätzliche Parkplatz am Nordausgang des Tunnels (auf gepachtetem Gelände).
Wie man jetzt sieht: Zu kurz gedacht, das Problem ist mit dem Bau des Bahnwerks wieder da!
ProTram unterbreitete schon damals Lösungs-Vorschläge, die aber offensichtlich im Papierkorb landeten.
Zunächst muss man fragen: Ist der Bau zusätzlicher Parkplätze tatsächlich geeignet, das Pendler-Problem zu lösen?
Fakt ist doch, dass Parkplätze PKW-Verkehr anziehen mit all den bekannten Nachteilen: Verstopfte Straßen, Lärm, schlechte Luft. Deshalb: Andere Lösungen müssen her!

Lösung 1:
Laut LR vom 15. Juni 2021 tüftelt Cottbusverkehr an einer App-gesteuerten ridepooling-Lösung. Doch wird diese Lösung so schnell wohl nicht kommen, denn sie setzt ein funktionierendes Mobilfunknetz (auch im ländlichen Raum) voraus und ist ohne die Möglichkeit des autonomen Fahrens wegen des erhöhten Personaleinsatzes kostenintensiv.
Lösung 2 (PTC 2015):
P+R-Plätze in der Stadtperipherie und Nutzung des öffentlichen Verkehrs, um zum Bahnhof zu gelangen. Diese Lösung setzt einen attraktiven Nahverkehr voraus, wie ProTram schon damals ausführte. Leider hier hat sich in den vergangenen 6 Jahren in Cottbus auf diesem Gebiet überhaupt nichts getan. Der ÖPNV ist mangels Vorrangschaltung an Kreuzungen noch genauso langsam wie 2015.
Lösung 3 (PTC 2015):
Mit dem Fahrrad oder E-Bike zum Bahnhof. Hier muss man der Stadtverwaltung leider erneut massives Versagen bescheinigen. Weder wurden im betrachteten Zeitraum Radwege in größerem Umfang gebaut oder ausgebaut, noch existieren ausreichend Stellplätze am Bahnhof sowie die Möglichkeit, Fahrräder gesichert abzustellen.
Lösung 4 (PTC 2015):
Nutzung des Bahnhofs-Parkplatzes nur für Bahn-Reisende. Es dürfte als sicher gelten, dass mit den heutigen technischen Möglichkeiten die Zufahrt zum Parkplatz nur für Bahnreisende realisierbar ist.
Lösung 5 (PTC 2015):
Auch die Führung der Tram-Linie 3 über den Bahnhofs-Vorplatz würde sicherlich den Parkplatz-Bedarf (in Grenzen) reduzieren.
Fazit:
Offensichtlich war (und ist?) die Stadtverwaltung überfordert, wenn es um die Lösung der anstehenden Verkehrsprobleme geht. Nach wie vor setzt sie auf die Nutzung privater PKW mit dem daraus resultierendem Flächenverbrauch, der Lärmbelastung und Luftproblemen. Zukunftsweisend ist das nicht!
Wir vom VCD schauen deshalb gespannt auf die anstehende Diskussion zur Gestaltung der Thiemstraße. Ob wohl die Stadtverwaltung inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt hat?
Möglicherweise sorgen aber auch

  • das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz und
  • das Brandenburgische Mobilitätsgesetz, das auch durch Initiative des VCD Brandenburg aktuell erarbeitet wird,

dafür, dass der PKW-Affinität der Cottbuser Stadtverwaltung ein Ende gesetzt wird.

Medienresonanz:
https://www.niederlausitz-aktuell.de/cottbus/87515/parkplatzprobleme-am-cottbuser-bahnhof-verband-kritisiert-stadtverwaltung.html

 

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