Kreisgruppe Cottbus/ProTramCottbus
Kreisgruppe Cottbus/ProTramCottbus
Cottbuser OB am 27.01.2021:
"Ideen wie die einer Seilbahn zwischen Bahnhof und Ostsee oder das bereits erwähnte Seezeichen hätten Pückler gewiss gefallen."
Da haben wir so unsere Zweifel.
Text unserer PM:
Seit einiger Zeit erregt der Gedanke, eine Seilbahn vom Hauptbahnhof zum Cottbuser Ostsee zu bauen, die Gemüter. Die Lausitzer Rundschau berichtete. Inzwischen existiert sogar eine eigenständige Webseite (https://www.seilbahn-lausitz.de/), auf der folgender Streckenverlauf skizziert wird: Über Zwischenstationen mit Halt am Bahnhof Sandower Dreieck sollen das Stadion der Freundschaft und die Parklandschaften vom Spreeauen- über den Tier- bis zum Branitzer Park angebunden werden. Über eine weitere Zwischenstation soll auch die künftige klimaneutrale Seevorstadt ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden.
Der VCD Cottbus hat jedoch Zweifel, ob eine Seilbahn für diese Strecke das geeignete Verkehrsmittel ist. „Seilbahnen machen vor allem dort Sinn, wo schwierige geografischen Bedingungen wie Höhenunterschiede oder Gewässer überwunden werden müssen. Höhenunterschiede haben wir in Cottbus nicht und die Spree kann über die Sandower Brücke überquert werden“, führt Dieter Schuster, Sprecher der VCD in Cottbus dazu aus, Er bezweifelt außerdem, ob die Streckenführungen bis zum Tierpark oder Branitzer Park realistisch ist, da dies die Kosten und Fahrzeiten deutlich erhöhen würde. Außerdem besteht mit der Park-Eisenbahn bereits ein touristisch attraktiver Anschluss zu den genannten Zielen.
Die Seilbahn im Verkehrsmittelvergleich
„Zur Nutzung der Seilbahn im Cottbuser ÖPNV-System ist die Anbindung an das Netz erforderlich, etwa am Sandower Dreieck. Doch ist ein Umstieg von einer Seilbahn in eine Tram zeitlich und physisch weit aufwändiger als ein Umstieg von Tram zu Tram oder zum Bus. Auch die Mitnahme von Kinderwagen und Rollatoren lässt sich bei einer Seilbahn nur über einen Aufzug regeln. Außerdem ist sie mit Spitzengeschwindigkeiten um die 20 km/h vergleichsweise langsam“, erklärt Schuster.
Im Vergleich zu Straßenbahnen ist der Bau einer Seilbahn in der Regel günstiger. Problematischer sind die Kosten für den Betrieb. Aus Deutschland sind bisher kaum vergleichbare Daten zu den Betriebskosten von Seilbahnen und Straßenbahnen bekannt.
Als Anhaltspunkt können hier aber die die Ticketpreise und Betriebsstrecken bekannter Seilbahnen herangezogen werden.
Ein Einzelfahrschein für die Seilbahn kostet in
Aussagen zur Kostendeckung macht ansatzweise leider nur Köln: Hier werde eine „Schwarze Null“ erreicht, kann man auf der Webseite lesen. Zum Vergleich: Der Einzelfahrschein AB kostet aktuell in Cottbus 1,90 €. Rechnet man den Anteil hinzu, den die Stadt zuschießt, kommt man auf rund 3,20 € (Selbstkostenpreis). „Natürlich kann man von den Betriebskosten vorhandener Bahnen nicht direkt auf die einer zukünftigen Bahn schließen, doch es gibt uns sehr zu denken, dass bisher ähnliche Seilbahn-Projekte in Wuppertal und Leonberg nach den Machbarkeitsstudien aus Kostengründen auf Eis gelegt wurden“, erklärt Schuster.
Tram die bessere Alternative
Die Anbindung des Hafenquartiers könnte man nach Auffassung des VCD Cottbus sehr gut durch eine Verlängerung der Tram-Linie 2 realisieren bedienen. „Die Verlängerung der Tram hätte den Vorteil einer weitgehend umstiegsfreien Verbindung. Die Straßenbahn würde sich zudem problemlos in den Betrieb des bestehenden öffentlichen Verkehrs in Cottbus einfügen“, plädiert Schuster.