Brandenburg

Landesverband Brandenburg

Noch 38 Tage - Unser Countdown zur Landtagswahl

Frage 2: Die Hälfte der Bevölkerung lebt in ländlich geprägten Räumen, häufig unterversorgt durch den öffentlichen Verkehr. Wie kann hier die Verkehrswende vorangetrieben werden?

Das sagt die CDU

Als CDU Brandenburg wollen wir die VBB-App zu einer „Brandenburg-Mobilitäts-App“ weiterentwickeln, die die komplette Mobilitätskette mit allen Angeboten abbildet und beispielsweise Rufbus- oder Scooter-Ausleih-Angebote integriert.

Die bessere Verzahnung der Verkehrsmittel insbesondere auf dem Land sorgt für ein gut geführtes „Umsteigen“. Wir wollen auch einen „Brandenburg Ring“, der die auf Berlin zulaufenden Achsen im Land untereinander zuverlässig getaktet verbindet: Unser ist Ziel ist es, Städte wie Bad Belzig, Luckenwalde, Rathenow, Neuruppin, Oranienburg, Eberswalde, Fürstenwalde oder Lübben durch intelligente Verkehrsplanung miteinander direkt zu verknüpfen.

Investitionen in die Straßen, darunter meinen wir genauso Radwege, sind deutlich zu erhöhen, damit jeder mobil sein kann, um von A nach B zu kommen, egal ob mit dem Moped oder E-Bike. Dafür sind Investitionen in die Straßen-Infrastruktur nötig, denn aktuell gibt es mindestens eine dringend sanierungsbedürftige Straße pro Landkreis. Dafür soll es ein Sonder-Sanierungsprogramm des Landes geben nach dem Prinzip „die Schlimmsten zuerst“, denn nur gut ausgebaute Straßen garantieren schnelle und sichere Versorgungswege für die Menschen und für unsere Wirtschaftsverkehre. Wir, die CDU Brandenburg, setzen in der Verkehrspolitik und insbesondere im ÖPNV auf alle Verkehrsmittel.

Wir sehen ein großes Potenzial Brandenburg als Modellregion für autonomes Fahren auf der Schiene und auf der Straße zu etablieren. Der Einsatz ist vor Ort zu entscheiden, wir gestalten Mobilität gerne aber nur gemeinsam mit den Menschen, nicht gegen ihren Willen.

Wir wollen in der nächsten Legislatur ein neues Förderprogramm für kleine Orte auflegen, ein „Dorf-E-Sharing“: Nach Ausschreibung werden eine Ladesäule und zwei Elektroautos für die Einwohnerinnen und Einwohner zur Verfügung gestellt. On Demand-Verkehre werden in dünnbesiedelten Gebieten ebenfalls die Unterstützung zur Ansiedlung angeboten.

Das sagen Die Grünen

Wir streben eine Mobilitätsgarantie an, die beinhaltet, dass man von Montag bis Freitag zwischen 5 bis 22 Uhr stündlich an jedem Ort in Brandenburg in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen kann. Dazu wollen wir, dass alle Bahnhalte mindestens stündlich angefahren werden und dass das Netz der PlusBus-Linien deutlich ausgeweitet wird. Da wo sich selbst stündlich fahrende Taktbusse nicht lohnen, schweben uns Linien- und Fahrplan-ungebundene Flächen-Rufbusse vor. Diese bringen die Fahrgäste dann zum nächsten ÖPNV/SPNV.

Werden bestimmte Verbindungen dauerhaft bestellt, z.B. durch Pendler*innen, können diese auch in den regulären Fahrplan aufgenommen werden. Diese Flächenrufbus-Fahrten könnten auch durch Taxiunternehmen übernommen werden. Da diese gerade in den ländlich geprägten Räumen hart mit der Wirtschaftlichkeit ringen, könnte dieses Gewerbe gleich noch mit gestützt werden.

Für die mobileren Bürgerinnen und Bürger, die die letzte Meile auch aktiv mobil mit Fahrrad, Pedelec, E-Bike oder mit einem E-Roller/Scooter zurücklegen können, gilt es die richtige Infrastruktur zu schaffen. Dies beinhaltet sowohl attraktive und sichere Wegebeziehungen, als auch diebstallsichere Abstellanlagen und verlässliche Mitnahmemöglichkeiten.

Für die verbleibenden Autos gilt es die Antriebswende zu vollenden. Über Dorf-Carsharing könnten darüber hinaus mindestens Zweit- und Drittautos überflüssig gemacht werden.

Das sagt die FDP

Erst die persönliche Mobilität ermöglicht eine freie Entscheidung bei der Wohnortwahl. Wir möchten den ÖPNV im ländlichen Raum unterstützen und beschleunigen. Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, die Vision des abrufbereiten, autonomen ÖPNV in Brandenburg zur Realität zu machen. Ziel ist es, eine enge Verknüpfung der einzelnen Verkehrsträger zu ermöglichen und kurze Umstiege zu erreichen. Insbesondere auch, um jene Haushalte an den Nahverkehr anzuschließen, die weitere Wege zu einer Haltestelle haben.

Das sagt die SPD

Um die Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern, haben wir bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, die wir in den kommenden Jahren weiter vorantreiben werden.

Wir haben gesetzliche Mindestbedienstandards festgelegt, damit alle Gemeinden mindestens im Stundentakt an größere Gemeinden und Bahnhöfe angebunden sind. Dies soll an jedem Wochentag verlässlich nutzbar sein, ohne unnötige Umwege.

Das Angebot der PlusBus-Linien wird kontinuierlich erweitert, um eine bessere Anbindung und häufigere Verbindungen zu gewährleisten.

Wo es verkehrliche und wirtschaftliche Vorteile gibt, setzen wir uns für die Reaktivierung von Schienenverbindungen ein. Mit dem Fahrplanwechsel 2022 wurde das Angebot auf der Schiene deutlich, um etwa 6 Mio. Schienenkilometer ausgebaut und die Takte verdichtet. Diesen Weg setzen wir fort.

Das sagen die Linken

Erstens, durch einen Lückenschluss bei den „Öffis“: Den Landkreisen und kreisfreien Städten wollen wir mehr Geld geben, um Lücken im Straßenbahn- und Busangebot zu schließen. Jede Gemeinde und jeder Bahnhof soll tagsüber mindestens einmal stündlich mit Bus oder Bahn erreichbar sein. Um den Arbeitskräftebedarf zu decken, setzen wir uns für gerechte Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen bei den Verkehrsbetrieben ein. Außerdem wollen wir es den Kommunen ermöglichen, eigene Modelle zur Ko-Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs (z.B. Bürgertickets) zu entwickeln.

Zweitens, indem wir die Eisenbahn zurück auf das Land bringen: Schluss mit dem Schneckentempo bei der Reaktivierung stillgelegter Strecken! Wir müssen die Vorbereitungen und Planungen für die aussichtsreichsten Verbindungen beschleunigen – unter anderem durch einen Vorlaufbetrieb mit Bahnen oder Bussen. So können wir die Eisenbahn in die Fläche des Landes zurückbringen.

Drittens, mit landesweiten Velorouten: Gemeinsam mit den Landkreisen wollen wir den Ausbau überörtlicher Radwege ankurbeln. Es soll ein landesweites Radwegenetz für den Alltagsverkehr geben. Dieses führt Radfahrende auch abseits der Landesstraßen durch Grünräume. Es gibt einen Winterdienst und Raststellen.

Viertens, durch neue Mobilitätsangebote: Wenn wenig Menschen auf größer Fläche wohnen, haben es normale Buslinien schwer. Wir möchten flexible Angebote etablieren: Rufbusse fahren ohne Linien, ohne starre Fahrpläne und ohne feste Haltestellen, je nach Bedarf – mit dem normalen Fahrschein. Darüber hinaus wollen wir nichtkommerzielles (z.B. kommunales) Carsharing fördern. Das spart den Nutzenden Geld und unseren Gemeinden Platz für Stellplätze.

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