Brandenburg

Landesverband Brandenburg, Straße & Auto, Pressemitteilung

Steigenden Spritpreise - jetzt intelligent mobil sein und Solidarität zeigen!

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine befeuert den Preisanstieg bei fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Erdgas und führt zu steigenden Spritpreisen. Der VCD Brandenburg gibt Tipps, was Land, Kommune und Verbraucher:innen jetzt tun können.

Die Solidarität mit der Ukraine ist überwältigend. Laut ARD-Deutschlandtrend vom 3. März sind zwei Drittel der Deutschen dazu bereit, ihren Alltag anzupassen, wenn gegen Russland gerichtete Maßnahmen zu Energie-Engpässen oder höheren Lebenshaltungskosten führen. Diese Welle der Solidarität können Land, Landkreise und Städte jetzt gezielt mit Verkehrsangeboten unterstützen. Zum Beispiel durch diese Maßnahmen

  • Soli-Abos für den öffentlichen Verkehr
    Günstige Einstiegsangebote für den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr bieten. Solange es kein landesweites Angebot des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) gibt, kann das z.B. in Form von Gutscheinen oder Zuschüssen zur VBB-Umweltkarte organisiert werden. Wo noch nicht vorhanden, sollten Land und Kommunen den Beschäftigten in ihren Behörden und Einrichtungen das deutlich günstigere VBB-Firmenticket anbieten.
  • Temporäre Radwege einrichten
    Schnell mehr Platz für den Radverkehr durch Pop-up-Radwege schaffen. Was zu Corona-Zeiten ging, lässt sich auch jetzt vielerorts in Brandenburg, vor allem auf mehrspurigen Straßen realisieren, um das Radfahren sicherer und attraktiver zu machen.
  • Zusätzliche Öffi-Angebote für Pendlerinnen und Pendler:
    Auf vielbefahrenen Pendler-Strecken können kurzfristig Zusatzangebote mit Bahnen und Bussen eingerichtet werden, am besten in Form von Taktverdichtungen.
  • Rufbusse einrichten
    Wo sich der reguläre Linienverkehr nicht lohnt, bieten Rufbusse eine gute Alternative, um die Mobilität ohne Auto zu garantieren. Sehr erfolgreich wird dieses Modell z.B. im Landkreis Teltow-Fläming umgesetzt. Mehr dazu hier.
  • Temporäre Fahrradständer an Haltestellen:
    In den Niederlanden ist es üblich, etwa bei Veranstaltungen durch Absperrgitter schnell und günstig temporäre Fahrradstellplätze zu schaffen. Dieses Modell kann auf Bahnhöfe/Haltestellen übertragen werden, wo bislang sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder fehlen. Das macht die multimodale Mobilität mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver. Siehe unter anderem.
  • Mitfahrbänke einrichten:
    Besonders auf dem Land sind Mitfahrbänke ein unkomplizierter erster Schritt, um Mitfahrgelegenheiten zu organisieren und Nachbarschaftshilfe zu erleichtern. Siehe unter anderem hier.
  • Carsharing fördern
    Mit dem Prinzip „teilen statt besitzen“ wird aus dem Stehzeug wieder ein Fahrzeug. Behörden und öffentliche Einrichtungen können ihre (am besten elektrisch betriebenen) Dienstfahrzeuge außerhalb der Dienstzeiten für das Carsharing öffnen. Erfolgreiches Vorbild ist das Projekt „BARshare“ im Landkreis Barnim. Darüber hinaus können Land und Kommunen ehrenamtliche Projekte wie das „Dorfauto“ unterstützen. Für Carsharing-Fahrzeuge reservierte Stellplätze an Bahnhöfen und Haltestellen erleichtern den Umstieg zu Bahn und Bus. Auto-Teilen spart Geld, weil auch die Fixkosten geteilt werden und bietet eine gute Alternative zum Kauf eines privaten E-Autos.
    Weitere Informationen: https://www.barshare.de/ und http://dorfmobil.barsikow.de/

Jetzt umsteigen! VCD-Spritspartipps

  • Tempo reduzieren
    Wer langsamer fährt senkt seinen Spritverbrauch erheblich. Gerade auf Autobahnen steigen der Luftwiderstand und damit der Verbrauch bei Geschwindigkeiten über 100 km/h überproportional an. Fast ein Viertel weniger Kraftstoff verbraucht ein Auto, das statt 110 km/h nur 90km/h schnell fährt. Weitere Spritspartipps finden Sie hier.
  • Bus und Bahn statt Auto
    Wer kann, lässt das Auto stehen. Mit einer Monatskarte oder einem Jahresabo für den öffentlichen Verkehr fahren Sie besonders günstig. Für Schülerinnen und Schüler, Azubis, Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit geringem Einkommen bietet der VBB vergünstigte Tickets an.
  • Verkehrsmittel intelligent kombinieren
    Überlegen Sie sich, welche Wege im Alltag zu bewältigen sind. Reduzieren Sie das Autofahren auf die Strecken, wo es unumgänglich ist und nutzen auf den anderen das Fahrrad, die Öffis oder gehen zu Fuß. Auf längeren Wegen können Sie auch kombinieren: Fahren Sie mit dem Fahrrad oder Auto bis zur nächsten Haltestelle/bis zum Bahnhof und steigen dort in den öffentlichen Verkehr um. So wird ein Großteil der Fahrtkilometer gespart. Klapp- und Falträder gelten laut Beförderungsbedingungen übrigens als Gepäckstück und können ohne zusätzliche Fahrradkarte in Bus und Bahn mitgenommen werden.
  • Homeoffice oder Coworking
    Falls das in ihrem Job möglich ist, bitten Sie ihren Arbeitsgeber auch nach Corona um die Möglichkeit, ganz oder teilweise im Homeoffice zu arbeiten. Falls Ihnen dabei die Decke auf den Kopf fällt, schauen Sie doch mal, ob es in ihrer Nähe einen Coworking-Space gibt, den Sie bestenfalls sogar zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können.
  • Fahrgemeinschaften bilden
    Gemeinsam fahren hilft, Sprit zu sparen. Verabreden Sie sich mit ihren Nachbarn oder Kolleginnen zum gemeinsamen Fahren. Oder nutzen Sie Apps, wie Pendlerportal.de oder https://www.pampa-mitfahren.de, um sich eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren.
  • Nachbarschaftsauto
    Denken Sie darüber nach, ob Sie sich dauerhaft mit Nachbarinnen oder Freunden ein gemeinsames Auto teilen können. Der VCD-Nachbarschaftsauto-Vertrag hilft Ihnen schnell und unkompliziert, Haftungsfragen und ähnliche organisatorische Hürden zu nehmen. Er kann für 2,45 € hier bestellt werden:
  • Carsharing nutzen
    Überlegen Sie, ob ein eigenes Auto wirklich erforderlich ist. Kann ein Großteil der Wege auch anders bewältigt werden, nutzen Sie Carsharing als Ergänzung. Gibt es in ihrer Nähe bislang kein Angebot, schließen Sie sich mit Nachbarinnen und Gleichgesinnten zusammen und organisieren selbst ein Carsharing-Angebot, z.B. über einen gemeinnützigen Verein. Zum Beispiel:
  • https://stadtteilnetzwerk.de/stadtteilauto/

Die ausführliche Pressemitteilung zu diesem Thema finden Sie hier.

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